Oldenburg (Oldenburg): Am vergangenen Samstag erkämpfte sich die 1. Männermannschaft des SV Neptun Kiel mit 14064 Punkten einen sensationellen Rang 8 in der 2. Bundesliga Nord der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Schwimmen (DMS).
Im bis auf den letzten Platz belegten Huntebad in Oldenburg zeigten wir, also Gerrit Seipel, Niels Paul Möller, Malte Skambath, Gunnar Hinrichsen, Alexander Tenner, Malte Wulf, Jürgen Legler und ich, was in unseren zum Teil doch alternden Knochen noch alles so drinsteckt. Lautstark angefeuert von Ersatzschwimmer Markus Quandt und Beate Skambath vom Möllner SV, die unseren frisch operierten Chefcoach Dirk Hübler gemeinsam mit Maskottchen Dørk am Beckenrand vertrat, gaben wir von Wettkampf zu Wettkampf immer wieder mindestens 100 Prozent.
Am Ende des fast 7-stündigen Wettkampfmarathons standen dann ein sensationeller achter Platz und damit verbunden der sichere Verbleib in der zweithöchsten Liga des Deutschen Schwimmverbandes und ein beinahe vollständiger Stimmverlust bei Markus unter dem Strich.
Dabei hatte es noch nach dem ersten von insgesamt zwei Durchgängen noch gar nicht nach einem sicheren Platz unter den Top Ten ausgesehen.
Denn zur Pause dieser Meisterschaften, bei denen unter anderem auch Spitzenathleten wie Jakob Heidtmann, Olympiateilnehmer in Rio und Schleswig-Holsteinischer Sportler des Jahres, oder gar der ehemalige mehrfache Welt- und Europameister auf den kurzen Bruststrecken, Oleg Lisogor, gemeinsam mit ihren zumeist deutlich jüngeren Vereinskollegen antraten, lagen wir auf dem nicht komplett abstiegsungefährdeten Rang 10.
Aber der zweite Abschnitt sollte uns gehören. Wir starteten ziemlich punktgleich mit dem SC Delphin Lübeck und den Wasserfreunden 98 Hannover, doch jetzt stimmte eine Leistung nach der anderen. Garys Vorsatz für das neue Jahr, im Januar jeden Tag zu trainieren, machte sich bezahlt und so stand bei ihm am Ende über 200m Lagen sogar eine neue All-Time-Bestzeit von 2:10,18 Min. auf dem Papier, genauso wie bei unserem Rangältesten Jürgen über 200m Rücken und Malte Skambath über 200m Schmetterling. Malte Wulf ließ seine bereits am Abend zuvor beim Italiener bewunderten massigen Oberarme sehr zum Staunen von Jürgen (und uns Anderen auch) nahezu federleicht über doch lange 400m Freistil durch das Wasser gleiten und Niels ließ sich über 1500m Freistil nicht von der Konkurrenz aus der Ruhe bringen und schwamm am Ende in 17:11,32 bis auf eine halbe Sekunde an seine persönliche Bestzeit heran.
Tenski meisterte die 400m Lagen fast so souverän wie mit frischen 18 Jahren und Gunnar und ich trotzten mit unserer jahrelangen Erfahrung auch widrigen Umständen, wie der halbautomatischen Zeitnahme und architektonischen Deckenentwürfen, konnten über die Brust- und Freistilstrecken neue Saisonbestleistungen aufstellen und dabei zum Teil auch in die Nähe unserer Bestzeiten schwimmen.
Und so standen wir dann am Ende des Tages vor den Teams aus Oldenburg und Lübeck, vor den Wasserfreunden 98 Hannover und vor dem Hamburger SC im Protokoll und wurden hinter den sechstplatzierten Elmshornern in diesem Jahr zum zweitbesten Schleswig-Holsteinischen Männerteam der gesamten Liga!
Chefcoach Dirk wurde bei all dem Trubel selbstverständlich ständig per WhatsApp auf dem Laufenden gehalten und wird dann hoffentlich im nächsten Jahr gemeinsam mit uns die süße Luft der zweiten Bundesliga schnuppern.
An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an Maltes Mutter, Beate, danke, dass du uns ertragen, manch gesprochenes Wort geflissentlich überhört und so gut betreut hast!
Und der zweite Dank geht an Markus. Danke für dein Engagement, das so weit ging, dass du dir sehr zum Missfallen deiner Freundin die Beine sogar als Ersatzschwimmer rasiert hast. Aber hey. Es steht dir super.
Ein Bericht von: Benjamin Rafail
Ergebnisse
| Disziplin | Schwimmer | Zeit | Punkte | Schwimmer | Zeit | Punkte |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 200m Freistil | Malte Wulf | 1:57,47 | 554 | Gerrit Seipel | 1:55,54 | 636 |
| 100m Brust | Gunnar Hinrichsen | 1:06,86 | 575 | Benjamin Rafail | 1:06,77 | 577 |
| 200m Rücken | Malte Skambath | 2:15,60 | 472 | Jürgen Legler | 2:16,42 | 464 |
| 100m Schmetterling | Jürgen Legler | 1:03,86 | 426 | Malte Skambath | 0:57,74 | 577 |
| 1500m Freistil | Gerrit Seipel | 16:39,78 | 610 | Niels Paul Möller | 17:11,32 | 556 |
| 200m Lagen | Niels Paul Möller | 2:15,36 | 531 | Gerrit Seipel | 2:10,18 | 597 |
| 50m Freistil | Benjamin Rafail | 0:24,66 | 554 | Gunnar Hinrichsen | 0:25,27 | 515 |
| 200m Schmetterling | Alexander Tenner | 2:24,14 | 418 | Malte Skambath | 2:10,87 | 570 |
| 400m Freistil | Gerrit Seipel | 4:11,66 | 599 | Malte Wulf | 4:18,75 | 551 |
| 200m Brust | Gunnar Hinrichsen | 2:29,44 | 523 | Niels Paul Möller | 2:25,44 | 567 |
| 100m Rücken | Malte Skambath | 1:00,10 | 538 | Benjamin Rafail | 0:59,98 | 541 |
| 400m Lagen | Niels Paul Möller | 4:45,62 | 560 | Alexander Tenner | 5:13,43 | 424 |
| 100m Freistil | Benjamin Rafail | 0:53,44 | 594 | Gunnar Hinrichsen | 0:55,33 | 535 |